CoolDown ist ein wöchentlich stattfindendes, klassenübergreifendes Angebot für Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf im sozialen und emotionalen Entwicklungsbereich.
Jeden Montagmorgen treffen sich ca. 13 Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung von zwei Lehrerpersonen zum Dampf ablassen, sich auspowern und Kräfte messen beim miteinander Ringen und Raufen nach verbindlichen Regeln.
Die Schülerinnen und Schüler können lernen, wo die eigenen Grenzen und die des Gegenübers liegen und/oder sie lernen, mutiger zu werden, aus sich heraus zu gehen und erfahren, wie stark der eigene Körper sein kann. Bis zum richtigen miteinander Kämpfen, ist es ein langer Weg. Zuerst müssen die Regeln allen klar sein; sie werden sogar vertraglich festgehalten und von allen Teilnehmenden und auch den Lehrpersonen unterschrieben.
Jede Stunde beginnt und endet mit einem Ritual, das aus dem Kampfsport kommt. In ihm zeigen die Teilnehmenden ihren gegenseitigen Respekt und erhalten einen Moment der Stille, in dem sie sich auf das Kommende oder Geschehene besinnen können. Das Kämpfen wird stufenweise eingeführt. Grundlage ist gegenseitiges Vertrauen, das durch Kooperationsspiele langsam angebahnt wird. Nach und nach erhalten die Schülerinnen und Schüler dann die Möglichkeit, ihre Kräfte aneinander zu messen.
Gekämpft wird um Raum, um Gegenstände und erst ganz zum Schluss stehen sich zwei Gegner ohne Hilfsmittel gegenüber und kämpfen allein darum, wer kräftiger oder geschickter von beiden ist.
Die Schülerinnen und Schüler verlassen die Stunde ausgepowert und meist ausgeglichener als vorher. Lernen wird besser möglich und beim spielerischen Raufen auf dem Schulhof haben die Cool Down Teilnehmenden gelernt, dass es nur mit gegenseitigem Respekt, Rücksicht und nach klaren Regeln ablaufen darf. Ganz nach dem Motto: „Cool down!“
Und hier ein paar Bilder aus den letzten Jahren:
Das Ritual: Stehen, Verbeugen, „Seiza!“ Hinknien, „Mokuzo!“ Augen schließen für einige Zeit, „Mokuzo Yame!“ Augen wieder öffnen, „Sensei-Ni-Rei!“ Verbeugen, Aufstehen, Verbeugen.
Aufwärmen und kooperieren beim Sitzfußball und Gassenlauf
Kampf um einen Gegenstand: In den Reifen ziehen
Kampf miteinander ohne Gegenstände: Der Mattenkönig. Mattenkönig wird, wer bis zum Schluss auf der Matte bleibt und sich nicht herunter drücken lässt! Das geht zu zweit…
… oder auch mit Mehreren.
Vor und nach dem Kampf grüßen wir uns an bzw. ab und zeigen uns damit, dass wir aufeinander aufpassen und Respekt voreinander haben.
Zur Entspannung machen wir die verschiedensten Spiele. Besonders gerne mögen wir Massagespiele, wie z.B. den „Mattensandwich“. Dabei haben uns unsere Lehrerinnen und Lehrer ganz schön im Griff, aber der Druck auf den ausgepowerten Körper tut gut.
Vor dem Abschlussritual kommen wir noch einmal alle zur Ruhe. Wir liegen still und warten, bis wir aufgerufen werden.